Ruby2019-01-16T20:01:45+01:00

Erfahrungsbericht

„Ruby“

Ruby gelangte am Frühjahr 2013 in den Besitz einer guten Freundin. Die zum Kaufzeitpunkt knapp 6 jährige Quarter Stute wurde in einem Verkaufsstall täglich in der Halle trainiert, Schwerpunkt Reining. Die damals recht schmächtige und sehr überbaute Ruby wurde mit dem vieler Orts obligatorischen langen Westernsattel geritten: vorne lag er voll auf der Bewegungszone der Schulterblätter, mittig mit Brückenbildung. Wegen der dadurch verursachten großen Schmerzen war Ruby generell sehr nervös, extrem verspannt und lief unter dem Reiter mit weg gedrücktem Rücken. Was durch ein Correction Bit mit langen Shanks verhindert werden sollte!

Ruby war somit genau das Pferd, das den Mutter- und Beschützerinstinkt beim Betrachter auslöst: weit aufgerissene Augen mit entsetztem Ausdruck, tiefer, tastempfindlicher, verspannter Rücken, steiler Widerrist, Unterhals, mager.

Die neue Besitzerin hat nur Freizeitambitionen, sie zog schnell die Notbremse.

Ruby zog in einen privaten Offenstall um. Außerdem wurde ihr ein passender, 64 cm kurzer Sattel mit vorne deutlich aufgepolstertem Pad gegönnt.

Lange gemütliche Spaziergänge mit Stallhalfter an langer Führleine sowie ruhige Ausritte im Schritt am langen Zügel sollten den Leidendruck mindern. Die neue Besitzerin wollte dem geschundenen Pferd die Möglichkeit geben, sich zu erholen, um zu einem stressfreien, harmonischem Miteinander zu gelangen. Nach einem halben Jahr ging es dem Pferd psychisch wieder richtig gut. Selbst das Reiten in der Halle wurde von Ruby nicht mehr nur als schrecklich empfunden.

Ruby passend gesattelt mit viel Schulterfreiheit

Aber der Rücken war vor allem im Trapezmuskelbereich noch immer stark druckempfindlich, zu groß war der Schaden durch die falsche Sattelung, die auf der Schulter gezwickt hatte.

Ich prüfte noch mal die Sattelung und überlegte hin und her: eigentlich passte alles….

Dann fiel mir ein, dass ich ja auf Grund meiner 2 m Körpergröße und dem damit verbundenen Mehrgewicht in meine eigenen Pads von Anfang an eine zweite Filzeinlage zur besseren Dämpfung eingelegt hatte. Das konnte auch für die zarte Ruby eine Lösung sein!?

Gedacht, getan! Eine zweite Filzeinlage in Ruby’s Sandwich Pad sollte das Reitergewicht weiter weg vom Schulterschmerz halten.

Zufriedene Ruby mit kräftiger Oberlinie. Bereits nach wenigen Wochen waren die Schultern nicht mehr druckempfindlich. Seither baut die Stute kontinuierlich Muskulatur auf. Seither ist Gerittenwerden für Ruby nicht mehr mit Schmerz verbunden, perfekt!

Tom Erhardt im Mai 2014