Sonja und ihr Andalusiermix2019-01-16T20:01:44+01:00

Erfahrungsbericht von Sonja (41)

reitet seit dem 14. Lebensjahr, Pferd 14jähriger Andalusiermix

Ich ritt meinen bis dahin missmutigen Wallach mit einem baumlosen Sattel, weil ich überzeugt war, dass dies die Pferde freundlichste Sattlung sei. Aber weder Mikosch noch ich kamen jemals gut mit dem Sattel zurecht. Mein Pferd war immer unwillig und buckelte, ich selbst konnte nicht gut sitzen und bekam nach spätestens einer Stunde Reitzeit Schmerzen.

Ich ließ mir einen Equiflex Sattel und ein Rücken ausgleichendes Pad anpassen und von da an hatte ich nicht nur einen neuen Sattel sondern auch ein neues Pferd! Es war als wäre ein Schalter umgelegt worden; mein Wallach lief plötzlich raumgreifend vorwärts, während ich vorher immer das Gefühl hatte, dass er mit angezogener Handbremse läuft. Früher bockte er wenn ich angaloppieren wollte, heute arbeitet er willig mit – sein Galopp wird immer runder und weicher zu sitzen. Seine vertiefte Oberlinie wird zusehends gerader und breiter. Früher hatte ich immer das Gefühl, dass er leicht schief läuft, aber auch das hat sich gebessert.

Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass der baumlose Sattel solche Auswirkungen hat. Zusammengefasst kann ich sagen: „Was früher K(r)ampf war, ist jetzt ein Spiel.“

Das sind die Weisen, die durch den Irrtum zur Wahrheit reisen. Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren.

Sonja im August 2014

Meine Version von Sonjas Geschichte

Als ich ankam, hat Sonja mich vor ihrem Pferd Mikosch gewarnt, weil er gerne unfreundlich die Ohren legt und Fremde nicht mag. Als ich seinen bisherigen Sattel auflegte, wusste ich warum. Die dicke Plastik-Fork des baumlosen Sattels war viel zu eng, sie klemmte auf den Schulterblättern. Das Pferd konnte unter dem Reiter seine Vorhand nicht schmerzfrei bewegen und hatte allen Grund zu mangelnder Kooperation und Gehfreude.

Der Wallach war sehr erleichtert über seine neue Sattelung und lief sofort deutlich entspannter, williger und raumgreifender. Seitdem hat er sich zum freundlichen zuverlässigen Familienpferd gewandelt, Sonjas Töchter dürfen ihn jetzt reiten.

Da die Schulterblätter sich bis weit in den Rücken hinein bewegen, liegt der vordere Teil des neu erworbenen Gebraucht-Sattels (und dessen Equiflex-Baum) etwas zu weit vorne. Deswegen haben wir ein Sandwich Pad gepolstert, das kürzer ist als der Sattel. Damit steht der Sattel hinten einige Zentimeter ab und kann weiter hinten gesattelt werden. Weil sich die Wirbelsäule nach und nach anhebt und begradigt wird der Rücken auch wieder länger.

Frühsommer

Die Sattellage von Mikosch ist nach einigen Wochen bereits deutlich weniger nach unten gedrückt. Der Widerrist geht jetzt deutlich flacher in den Rücken über. Die Trapezmuskelatrophien sind fast weg, überhaupt ist der ganze Rücken besser bemuskelt, die Kruppe ebenso.

Leichter Sitz im Galopp

Sonja zeigt uns den Entlastungssitz im Galopp

Die Reiterin tritt beide Bügel nach vorne aus und stemmt sich mit dem Po am Cantle ab.

Dieser Sitz ist sehr sicher und korrekt. Wer die richtige Position eingenommen hat, spürt die Ruhe im Sattel. Die Bewegungen des Pferdes sind deutlich abgemildert, die nach vorne gestreckten Unterschenkel der Reiterin liegen ruhig, die Innenseiten der Oberschenkel haben Kontakt zum Sattel. Dieser Balancesitz fühlt sich einfach richtig an. Falls das Pferd im Galopp stolpert, wirft diese Bewegung den Oberkörper des Reiters nach hinten was zwei Vorteile bietet:

  1. fliegt der Reiter nicht über den Hals nach vorne und
  2. kann sich das Pferd leichter wieder hochstemmen und ausbalancieren wenn das Reitergewicht durch den Rückwärtsruck beim Aufrichten hilft.

Die Spannung des Rückens nach dem Absatteln

Nach dem Absatteln muss der Rücken deutlich mehr Spannung aufweisen als vor dem Aufsatteln. Diese Tatsache ist ein enorm wichtiger Indikator: Falls Sattel und Reitweise nicht passen, wird der malträdierte Pferderücken nach dem Absatteln tiefer und fest sein. Wer alles richtig gemacht hat, kann sich über einen geraderen Rücken freuen, besonders deutlich am flacheren Widerrist zu sehen. Anfangs sackt der Rücken wieder nach unten ab, aber immer weniger deutlich bis die Rückenlinie so lang und gerade bleibt. So sieht ein gesunder Rücken aus!